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Patient-reported outcome measures (PROMs)

Patient-reported outcome measures, kurz PROMs, erfassen, wie Patient*innen ihren Gesundheitszustand, ihre Symptome und ihre Lebensqualität wahrnehmen. Sie ergänzen objektive Befunde wie Laborwerte und ermöglichen eine umfassende Beurteilung von Behandlungserfolgen aus Sicht der Betroffenen. Dieser Glossareintrag liefert eine verständliche Definition von PROMs, stellt die wichtigsten Arten vor und zeigt, warum PROMs im Qualitätsmanagement und der klinischen Forschung unverzichtbar geworden sind.

Was sind Patient-Reported Outcome Measures (PROMs)?

PROMs sind standardisierte und validierte Fragebögen, mit denen Patient*innen ihren Gesundheitszustand selbst wahrnehmen. Sie erfassen nicht nur konkrete Symptome und funktionale Einschränkungen, sondern auch emotionale Belastungen, alltägliche Einschränkungen sowie Veränderungen der Lebensqualität. Da die Antworten ohne Interpretation durch medizinisches Personal erfolgen, bilden PROMs die Perspektive der Patient*innen unverfälscht ab. Diese unmittelbare, subjektive Einschätzung der Betroffenen über die Auswirkungen einer Erkrankung, ihrer Therapie und des gesamten Behandlungsverlaufs ist ein zentraler Baustein für eine sehr patientenzentrierte Versorgung.

Welche Arten von PROMs gibt es?

PROMs kommen in verschiedenen Formen zum Einsatz, je nachdem, welches Ziel eine Einrichtung verfolgt. Einige Instrumente decken allgemeine Gesundheitsaspekte ab, während andere speziell für bestimmte Erkrankungen entwickelt wurden. Die folgende Übersicht hilft dabei, die Unterschiede zu verstehen und das passende Instrument auszuwählen.

Generische PROMs

Generische PROMs können krankheitsübergreifend eingesetzt werden. Sie messen allgemeine Dimensionen wie körperliche Funktionsfähigkeit, Schmerz oder psychisches Wohlbefinden. 

Vorteil: Breite Vergleichbarkeit zwischen Patientengruppen oder mit Bevölkerungsnormdaten.

Beispiele:

  • SF-36 (Short Form 36 Health Survey): Ein umfassendes Instrument zur Messung der allgemeinen gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Es bewertet körperliche und psychische Dimensionen wie Vitalität, soziale Funktionsfähigkeit sowie emotionale Rollen.
  • EQ-5D (EuroQol 5 Dimensions): Ein kompakter Fragebogen, der fünf Kernbereiche des täglichen Lebens abfragt – Mobilität, Selbstversorgung, übliche Aktivitäten, Schmerz/Unwohlsein und Angst/Niedergeschlagenheit. Durch seine Einfachheit eignet er sich besonders für breite Einsätze in Versorgungseinrichtungen.

Krankheitsspezifische PROMs

Diese Fragebögen konzentrieren sich auf Symptome und Belastungen einer konkreten Erkrankung und bilden Veränderungen besonders sensibel ab. 

Vorteile: Sie bieten eine hohe Detailtiefe und zeichnen sich durch eine besonders starke klinische Relevanz aus.

Beispiele:

  • EORTC QLQ-C30 (European Organisation for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire): Ein international etabliertes Instrument zur Erfassung der Lebensqualität von Krebspatient*innen. Es umfasst mehrere Skalen, darunter körperliche Verfassung, emotionale Belastungen, soziale Einschränkungen sowie spezifische Symptome wie Übelkeit oder Schmerz.
  • Oxford Knee Score (OKS): Ein spezialisierter Fragebogen zur Bewertung von Kniefunktionen und kniespezifischen Beschwerden. Er wird häufig vor und nach orthopädischen Eingriffen eingesetzt, um Behandlungserfolge sichtbar zu machen.

Abgrenzung zu PREMs

PROMs messen die Ergebnisqualität einer Behandlung. PREMs (Patient-Reported Experience Measures) erfassen dagegen die Erfahrungen von Patient*innen während des Behandlungsprozesses. Fragen zu Wartezeiten, zur Kommunikation mit dem Personal oder zur Sauberkeit der Einrichtung sind typisch für PREMs. PREMs und PROMs ergänzen sich daher optimal: Während PROMs die Ergebnisqualität messen, beleuchten PREMs die Prozessqualität.

Warum sind PROMs im Gesundheitswesen wichtig?

  • Stärkung der Patientenzentrierung: PROMs geben Patient*innen eine aktive Rolle, da ihre subjektive Wahrnehmung systematisch erfasst wird.
  • Fundament für Qualitätsmanagement: PROMs liefern vergleichbare Ergebnisdaten für Kliniken, medizinische Versorgungszentren oder Rehaeinrichtungen.
  • Relevanz für Zertifizierung und Vergütung: Zertifizierungsstellen und Kostenträger fordern zunehmend Nachweise zur Ergebnisqualität. PROMs dienen dazu, diese objektiv und standardisiert zu belegen. In Deutschland und auch auf internationaler Ebene gewinnen PROM-Daten an Bedeutung für die Bewertung von medizinischen Zentren und die Entwicklung neuer Vergütungsmodelle, die sich am Behandlungserfolg orientieren.
  • Unverzichtbar in der klinischen Forschung: In klinischen Studien sind PROMs unerlässlich, um die Wirksamkeit neuer Therapien aus Patientensicht zu bewerten. PROMs zeigen, ob eine Therapie nicht nur medizinische Parameter verbessert, sondern auch das reale Wohlbefinden steigert.

Wie werden PROMs im Qualitätsmanagement genutzt?

Die Integration von PROMs in den klinischen Alltag und in Managementprozesse eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Steuerung und Verbesserung.

  • Behandlungsmonitoring: PROMs ermöglichen eine fortlaufende Beobachtung des Therapieerfolgs aus Sicht der Patientinnen. Veränderungen im Gesundheitszustand werden sichtbar, sodass Ärzt*innen frühzeitig auf Verschlechterungen oder Nebenwirkungen reagieren können.
  • Interne Qualitätssicherung: Einrichtungen können anhand regelmäßiger PROM-Erhebungen prüfen, wie wirksam Behandlungspfade sind, und identifizieren Verbesserungspotenziale. PROMs machen sichtbar, ob eingeführte Maßnahmen tatsächlich zu besseren Ergebnissen führen.
  • Benchmarking: PROM-Daten können anonymisiert mit denen anderer Einrichtungen verglichen werden. So lässt sich erkennen, ob eine Klinik im Branchenvergleich überdurchschnittlich gut abschneidet oder wo Optimierungsbedarf besteht.
  • Zertifizierungsverfahren: Viele Zertifizierungsstellen verlangen den Nachweis von Ergebnisqualität. PROMs dienen als objektivierbare, patientenorientierte Datenbasis und werden zunehmend zur Voraussetzung für die Akkreditierung spezialisierter medizinischer Zentren.
  • Patientenkommunikation: Die Ergebnisse helfen dabei, gemeinsam über Therapieziele zu sprechen, Erwartungen abzugleichen und individuelle Behandlungsentscheidungen fundiert zu treffen.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Implementierung von PROMs?

  • Technische Infrastruktur: Die erfolgreiche Einführung von PROMs erfordert sichere digitale Systeme für Erhebung, Speicherung und Auswertung. Datenschutz und Datensicherheit sind entscheidend, besonders bei sensiblen Gesundheitsdaten.
  • Prozessintegration: PROMs müssen nahtlos in bestehende Abläufe integriert werden. Sowohl Personal als auch Patient*innen sollen möglichst wenig zusätzlichen Aufwand haben, sonst sinkt die Akzeptanz.
  • Patienten-Engagement: Hohe Rücklaufquoten sind essenziell. Einrichtungen müssen Patient*innen verständlich erklären, warum PROMs wichtig sind, und niederschwellige Teilnahmewege schaffen.
  • Ressourcen & Know-how: Die Auswahl geeigneter Fragebögen, die korrekte Interpretation der Ergebnisse und der Umgang mit sensiblen Daten erfordern Fachwissen und Zeit.
  • Standardisierung: Unterschiedliche Fragebögen führen zu schlechter Vergleichbarkeit. Nationale und internationale Initiativen arbeiten zwar an Kernsets von PROMs, doch ein einheitlicher Standard ist bisher nicht in allen Bereichen etabliert.

Digitale Tools wie evasys können dabei unterstützen, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, indem sie sichere technische Strukturen bereitstellen, automatisierte Abläufe ermöglichen und den Aufwand für Patient*innen und Mitarbeitende deutlich reduzieren.

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